Archive für Beiträge mit Schlagwort: Badiou
Die Wahlen werfen ihre Schatten voraus, nachdem die sibirische Kälte immer noch Thema ist, im Rheinland. Es ist Karneval, da interessiert sowieso nichts außer Karneval – paktieren die Kräfte, die doch immer nur Gutes im Sinn haben….
Unterdrückungsinstrument: eidestattliche Versicherung Beginn des Prekariats

Früher musste man vor den Schranken eines Gerichts die Finger heben und bei Gott dem Allmächtigen schwören, dem Gott, auf dessen Willen die bestehende Herrschaft beruhte, dass man nichts mehr habe.

Heute ist der Vorgang eine Unterschriftsleistung im Büro, was nicht weniger demütigend ist, aber danach wird man als Schuldner ins Schuldnerverzeichnis des anhängigen Gerichts eingetragen. Man steht für Schufa und Welt am Pranger. Seht her, dieser Mann ist arm wie eine Kirchenmaus. Macht keine Geschäfte mit ihm. Verweigert ihm die Privilegien des modernen Kapitalismus wie Internetzugang bzw. Kreditkarte. Und wem irgendetwas entgeht, wer eine Unterschrift leistet, obwohl er nicht mehr jede Zeile des Dokuments durchgelesen hat, um möglichst schnell das Büro verlassen zu können – Ist ja nicht so besonders angenehm, vor einem Fremden die Hosen herunterzulassen – dem drohen Geld- oder Freiheitsstrafe


Das Recht am Eigentum steht weit über der Würde des Menschen, weil der Kapitalismus es wichtiger findet, Sterne zu zählen, die Zahlen auf kleine Papierchen zu schreiben und in kleinen oder großen Schubladen zu horten. Ich habe nie ein treffenderes Beispiel für kapitalistisches Kriegführen gefunden, als die Beschreibung des Geschäftsmannes im kleinen PRINZEN. Und obwohl mein Großvater Banker war und selber mit kleinen Papierchen hantierte, beruflich und privat, war er wohl im Grunde derselben Meinung. Heute hantiert meine Mutter in meinem Leben mit Papierchen und obwohl sie ganz bestimmt eher Antikommunistin ist, ist die absolute zahlenmäßige Gleichbehandlung ihrer Söhne, egal wie die Umstände sind, ihr oberstes Prinzip. Dabei sind meine Eltern absolut gesehen keineswegs geizig. Nahezu genial ist ihre Erfindung, Geld zu verschenken, ohne es weggeben zu müssen, indem sie Kontoauszüge mit aufgelaufenen Beträgen verschenkt, das Geld aber behält bzw. den Zugriff darauf. Heute haben die Nichtarmen, so würden sich meine Eltern bezeichnen, obwohl sie wohlhabend sind, ich würde sagen, die Wohlhabenden und Reichen, jedenfalls die Meisten von ihnen, haben viele dieser Methoden entwickelt um ihre Nachkommen von der Teilhabe am Geld und damit auch an der Macht auszuschließen. Viele Nachkommen werden sogar von der Teilhabe am Leben ausgeschlossen.

Ein Freund hat mir von einem Cousin erzählt, der als nominaler Erbe eines vielfach zweistelligen Millionenvermögens so gedemütigt wird, wie er bereits seine Mieter demütigt, superkleinlich, oder demütigen soll. Er und seine Frau haben durch Arbeit und Geiz ein ebenfalls hohes Millionenvermögen angespart, sie könnten sich jetzt gut von Vaters Einfluss lösen, denn sie haben genug, wäre da nicht die Gier, aber der Sohn sieht nicht nur aus wie ein Bubbes, ene Jong, sein Vater behandelt ihn auch so, indem er den Sohn zwingt, sich für den über neunzigjährigen Vater, der so menschenfreundlich ist, dass er sich weder für Enkel oder Urenkel interessiert, sie noch nie in sein Haus eingeladen hat, den Sohn zwingt, sich als Bote und Hausmeister und Leerungsvollstrecker und Entmieter, als eine Sorte Edelsklave zu verdingen, denn er soll ja mal erben, sagt der Alte, und was ist, wenn der SOHN/Mann sein ganzes Leben als Erbe zugebracht hat und dann höchstens das Pflichtteil bekommt. Ich vermute mal, dass das keineswegs ein Einzelfall in der sogenannten demokratischen Republik ist.

Jeden Morgen muss er, der SOHN, beim Alten antreten zum Befehlsempfang. Das ist ja schlimmer als die wöchentliche Beichte, die es früher in der katholischen Kirche gab. Wie viele Menschen mag es geben, deren Lebensinhalt das Zählen des Vermögens ist. Obwohl doch an der Stelle, an der man nicht mehr Geld verdient, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten oder schöne Dinge zu kaufen, sondern darüber hinaus Anteile an institutionalisiertem Eigentum zu besitzen, der Wahnsinn des Kapitalismus beginnt, der in demokratischem Terror und kapitalistischem Krieg endet. Egal ob 9/11 wirklich ein Komplott war, was ich persönlich nicht glaube, der von der Bushadministration danach ausgerufene Krieg gegen den Terror, war die bislang perfekteste, weltweiteste Angstaktion, die zum Ziel hatte, den Zugriff auf jeden Kritiker des angeblich demokratischen Kapitalismus weltweit zu ermöglichen, der dem Regime gefährlich werden könnte. Die verstärkte Mediennutzung ist Teil dieses Plans.

Ich weiß noch gut wie ich zwei, drei Wochen nach 9/11 an der holländischen Küste saß und im Schutz der Dunkelheit ein riesiges Kriegsschiff, einer der größten Pötte, die ich je gesehen habe, aufbrach, in den Krieg zog. Da wurde mir ganz anders und ich las Oswald Spenglers Buch vom ‘Untergang des Abendlandes’ das in PLEXUS, einem der besten Bücher von Henry Miller, viel besser wiedergegeben ist, als es sich im Original lesen läßt.

Das wäre eines, bedauerlich nur, wenn man an die Menschen denkt, die betroffen sind, bedauerlich nur, was die kulturgeschichtlichen Errungenschaften angeht, aber wir wären ja nicht die erste Kultur, die untergeht…woanders sterben auch die Leut oder sind schon gestorben.

Dass dieser Untergang kommt, davon sind Menschen wie Alan Badiou überzeugt, der meint: der Westen wird nicht siegen, er wird dieses Geschehen nur durch immer heftigere äußere Kriege und innere Terrorismen verzögern können.

Die größte Farce in diesem Kontext sei das angebliche Mitbestimmungsinstrument der Wahl, des parlamentarischen Fetischs, von der Badiou sagt, dass der einzig in ihrem Kontext denkbare politische Akt, ihre Verweigerung sei. Jede Minute, die man mit einem Menschen verbringe, der Ziel des staatlichen Terrorismus sei, einem Illegalen, einem Harz-IV Empfänger, einem Obdachlosen, einem Menschen, den man mit Hilfe eines Niedriglohns foltere, jede solche Minute, die man im Sinne einer politischen Organisation der neuen Unterdrückten – für die sich Gewerkschaften nicht mehr verantwortlich fühlen, die ja Teil der ideologischen Staatsapparate sind, jede Minute, die man so verbringt, ist besser als wählen. Insofern wird es wieder Zeit für eine außerparlamentarische Opposition, ja Politik muss nach Badiou außerhalb der Staatsapparate stattfinden, das Internet bietet die Möglichkeiten einer Gegenöffentlichkeit, die natürlich von den Büttel-Medien- und Markenanwälten sehr, sehr heftig bekämpft wird.

Die grosse Furcht, die man gegenwärtig schafft, die Furcht vor dem Untergang des Abendlandes als Untergang des Kapitalismus, ist eine Furcht die auf der von Badiou benannten Dialektik von Krieg und Angst beruht. Der Kapitalismus meint nur überleben zu können, wenn er negiert, dass es nur eine Welt gibt. In Afrika ist wieder Krieg.  Dort lag die Wiege der Menschheit und Europa, das sich so gerne als Zentrum der Welt gebährdet, weil sich die katholische Kirche als deren Mittelpunkt sieht Aber Europa ist erst relativ spät besiedelt worden. Wie wird sich das anfühlen, wenn nicht mehr der weiße Herrenmann in der Welt Hof hält, sondern wir Bittsteller wären in Asien, Afrika, Ozeanien oder Südamerika, da, wo Weiße überall eine Kultur des Todes und Totmachens initiiert haben. Ach so, und da ist ja noch ein anderer Rattenmann, der die abgetretenen BungaBunga Veteranen in Italien, in Frankreich in den schwarzen Schatten stellen, ein Individuum namens Strauss-Ka(h)nn. Ich habe im Hinterkopf, dass Marx irgendwo sagt, dass sich in der Krise der Kapitalismus selbst hinrichten wird. Warten wir es ab, wie sich dieses Wahlkampfjahre 2013 entwickeln wird. Aber vor der Wahl ist nach der Wahl und umgekehrt. Das Ziel ist immer im Weg. Die Medien inszenieren doch immer irgendwo Wahlwettkampf.

 

Badiou ruft uns zum Aufbruch wider die Ohnmacht

statt zur depressiven Resignation und zur angstvollen Furcht auf.

Der folgende Text stammt aus einer Zeit vor den Maiwahlen 2012 in Frankreich. Sarkozy gehört zum Glück der Vergangenheit an. Hollande demonstriert viel stärkere Wirksamkeit, als man gedacht hat, bis zum Militäreinsatz in Mali. Das sind die Kriege der Zukunft. Bilder von glücklichen Menschen und schnelle Überraschungsangriffe, extrem effektiv, weil dort außerhalb von China, USA und Europa extrem zornige junge Männer schlecht bewaffnet, aber extrem gut ausgebildet, beinahe Kampfmaschinen gegen schlechtausgerüstete und schlechtaugebildete Staatstruppen sehr instabiler Systeme kämpfen- vielleicht haben diese zornigen, jungen Männer, die nicht mit Frauen umgehen können, sogar inhaltlich Ansprüche darauf, gehört zu werden, weil Afrika und auch Teile Asiens Opfer europäischer Sklaven- und Kolonialpolitik sind….nichts von Alledem entspricht der Wirklichkeit, denn in einem großen Krieg gibt es nur noch Befindlichkeiten, keine Wirklichkeiten mehr. Ich bin mal gespannt, ob die Jungen unsere Generation und die unserer Eltern einst für den Zustand der Welt, also die Wahrheit verantwortlich machen. Ich befürchte schon….

Der Philosoph Alan Badiou ist auch Mathematiker und Schriftsteller.

L’Êcharpe Rouge
THEATERSTÜCK/Oper
Calme bloc ici-bas
ROMAN
Trilogie der Ahmeds


(leider alle in deutsch nicht verfügbar)
genauso wie das wunderbare Buch über die Liebe der Philosophen
an das ich denke
genauso wie an die Philosophen in Heimat I/Folge 9,
die den Sportunterricht verweigern

Insofern sich der Kapitalismus als Moloch erweist, der alle vereinnahmt auch das Wunder der Begegnung, der Liebesbegegnung, der Ewigkeit im Augenblick wie es vielleicht noch die Surrealisten preisen als Augenblicksewigkeit, fordert Badiou zur Liebe gehörig das Moment der ewigen Dauer, auch als Gegenentwurf zum Gebrauchswertlieben der kapitalistischen Wüterei. Wieviele Lieben zerbrechen scheinbar am Geld. Das heißt nicht, dass man nur einen liebt, lieben kann, aber jeden, den man liebt, den liebt man auf ewig, solange er lebt, sofern die Begegnung stattgefunden hat, vielleicht sogar in der Erinnerung an ihn über den Tod hinaus.

Meine erste Freundin in der Schule in…ist schon tot. Sie wurde krebskrank als sie schwanger war und entschied sich, das Kind zu bekommen, was ihren eigenen Tod bedeutete. Von meiner zweiten, meiner dritten, vierten Freundin weiß ich nichts. Liebe ich sie noch?  Sicher als Moment meines Lebens. In Studienzeiten habe ich viele geliebt, aber ich habe nie das Gefühl gehabt wiedergeliebt zu werden, auch nicht die, denen ich im Bett begegnet bin, die die ich gegen Ende des Studiums kennenlernte, der ich sogar das THEATER opferte, mit der habe ich dreiundzwanzig Jahre gelebt. Jetzt ist sie auch tot., Gehirntumor. Ich liebe eine neue Frau, aber in ihr liebe ich auch die Vorherigen und das, was sie mir geschenkt haben. Ich würde lügen, dass ich mich ihnen nur geschenkt habe, ich bin schon ein verdammter Eggoist…jetzt auch noch, sagt mein Knusper.

Die Beziehung zwischen dem Theater und der Liebe ist auch die Erforschung des Abgrunds, der die Subjekte trennt und die Beschreibung der Zerbrechlichkeit dieser Brücke, die die Liebe zwischen zwei Einsamkeiten spannt.


Kapitel 2 Wofür steht der Name Sarkozy?

Nach den Wahlen herrscht unter den Intellektuellen in Frankreich 2007 Bedrücktheit. Nicht wegen Sarkozy. Dafür ist die Persönlichkeit dieses Mannes nicht ausgeprägt genug. Sondern wegen dem, was kommen wird, was er inzwischen mit Frau Merkel in Europa inszeniert. Obwohl es sich um einen erwarteten Schlag handelt, deprimiert er, weil in diesem Wahlerfolg ein triebhaftes numerisches Element gibt..

Sarkozy, das Großmaul, sei selbst wohl ein Nichtmutiger, der fürchte, dass seine Furcht sichtbar werde. Badiou sieht die abgelebte Form des Gaullismus kurz vor dem Todesstoß, wobei die eigentliche Ursache das Versagen der Linken sei. Es beginne mit der Selbstausslöschung der KPF seit 1968 und dem Vershwinden jeder Art von Identität. Dann folgt der Zusammenbruch der marxistischen Staaten in Europas Osten. Die Verantwortung der linken Unglaubwürdigkeit sieht Badiou bei Breschnejew, demjenigen, der gar nichts macht, erinnert doch auch an die deutsche Kanzlerin und vor allem bei Gorbatschow, der im Grunde die Unmöglichkeit des Begriffes LINKS geschaffen habe. Badiou nennt diese Entwicklung eine Archäologie des Desasters., die in Sarkozys Wahl und der damit verbundenen Desorientierung gipfelt:

Die Linke macht keinem mehr Angst, die Reichen sollen leben, nieder mit den Armen. Das ist die Position für die in diesem Land Angela Merkel steht. Die Überläufer zu Sarkozy , Ratten, zeigen ein politisches Erdbeben an. Denn nach Meinung von Badiou steuert der westliche Kapitalismus auf stalinistische Zustände hin. Die technischen Mittel dafür sind vorhanden. Eine detaillierte Analyse der jahre 2009-2012 würde zeigen, dass unter dem Vorwand des Terrorismus Terror gegen das eigene Volk ausgeübt werde, auch über die Gleichschaltung der Medien. Chomsky spricht sogar vom Krieg gegen das eigene Volk.


Badiou sieht eine politische Linie zu der Clique der ‘neuen Philosophen’ die konterrevolutionär verleugnen. Was? Ergebnis sei Nostalgie, la force tranquille.

Drittes Ergebnis neben Nostalgie und trieb ist die Ohnmacht gegenüber der Demokratie, die ein Wert sein solle egal was dabei herauskommt. Das ist Quatsch. Verwiesen sei zum wiederholten Male auf Chomskies Analyse der Demokratie als hohle Form, als Fabrikation von Konsens, dem sich alle, die wählen gehen, unterwerfen. Ob dieses Fabrikationsmoment auch auf die Todesfabriken der Nazis anspielt, weiß ich nicht. Wahlen sind Teil des repressiven kapitalistischen Systems. Neu ist, dass viele Menschen tatsächlich glauben, sie wären freie Bürger in einem freien Land, wenn sie wählen gehen. Dabei ist eine Wahl gerade das teuflischste Instrument um Widerstand zu unterdrücken.

Aber Badiou bleibt hier nicht stehen. Er erinnert an Lacans These: die Ohnmacht muss zur Unmöglichkeit erhoben werden. Das heißt in Situationen wie Kohl-Wende, Schröder-Wende, Merkel-Wende, Sarkozy-Wahl nicht zu resignieren und nicht überzulaufen. Eine Ratte ist, wer innerhalb der Meinungs-Zeitlichkeit nicht warten kann. Da Sarkozy die Ungeduld der Menschen, ihr Nichtwartenkönnen – gilt für materielle Dinge wie für die Liebe –  sehr gut zu handeln weiß, nennt ihn Badiou den Rattenmann. Ich vermute Badiou meint einen Rattenfänger a la Hameln.

Natürlich ist der neue Zeitbegriff ein unmöglicher, aber eben kein utopischer, sondern unser Zeitbegriff.

Sarkozy will mit dem Mai 1968 und seiner Wirkung Schluß machen. Ironisch nimmt Badiou den Gedanken auf, denn entgegen der Selbstreferenz der Linken ist damit ja wohl der Mai 1968 noch nicht ‘gestorben’. Hinter dieser Ankündigung steht die erklärte Absicht nicht einmal die Hypothese des Kommunismus künftig zuzulassen. Damit wären wir am Ende der angeblichen Würde des Menschen, der Menschenrechte (Guantanamo), der Meinungsfreiheit – kommt eine neue McCarthy-Ära. Damals gab es eine neue Opferbereitschaft…die in freudiger Gleichgültigkeit gegenüber etatistischen und kommerziellen Weltregeln bestand – Stichwart Etatismus Deutschland. Notstandsgesetze, die im Grunde dem Staat bzw. seinen Lenkern erlauben, jederzeit die angeblichen Grundrechte des Menschen außer Kraft zu setzen.

Alle Konsequenz der Unmöglichkeit der kommunistischen Idee bedeutet die restlose Unterwerfung unter den Dient an den Gütern (Lacan). Wir werden zu Kasperlepuppen der Reichen und Mächtigen. Aber die Menschen spüren diesen Widerspruch, in der Mittelschicht ist diese Wissen als Ohnmachtsimpuls vorhanden, man mutiert zur Ratte – das ist die Diktion Badious, er wird Opfer seiner Empathie, denn die Ratten sind ja gerade für ihr herausragendes Sozialverhalten bekannt, sehr intelligent und ich erinnere mich gut an die Geschichte einer jungen Dame, dass ihre jüngste Ratte, der sterbenden älteren ‘Kollegin’ , die daniederlag, in ihren Pfötchen Wasser heranholte, um sie zu tränken, etwas was für den Rattenmann ja wohl undenkbar ist. Badiou verwendet den Rattenbegriff wohl auch als Untergangskennzeichen s.a. Grass/Die Rättin 1986, aber es ließe sich vielleicht ein anderer Begriff finden. Wanze scheint mir näherliegend und den parasitären Charakter dieser Klientel deutlich zu machen. Und während die Mittelschicht sich in Angst vor Verlust auf die andere Seite schlägt, erleben die Armen, die Ausländer und die Außenseiter den blutsaugenden Charakter der neuen konservativen Kräfte am eigenen Leib.

“Wir können mit der Konklusion beginnen. Die Ohnmacht zum Unmöglichen zu erheben heißt, sich vom Dienst an den Gütern, der die Ohnmacht des Möglichen ist, abzuwenden. Es heißt, sich für einen Punkt entscheiden, der der eigene Punkt ist und von dem man sagt, dass man an ihm, gegen das Gesetz der Welt, um jeden Preis festhalten wird. Welcher punkt? Egal, wenn er nur formal aus der Partikularität des Dienstes herausfallt und universal die Disziplin einer Wahrheit vertritt.


Gelehrter, Künstler, Aktivist und Liebender, das sind die Rollen, die die Philosophie von ihrem Subjekt verlangt, sagt Badiou Die Aktivistenrolle habe ich nicht unbedingt bisher auf meiner Agenda gehabt. Aber wenn ich sie als Aktivität jenseits der Staatsapparate begreife, dann tue ich ja gerade nichts Anderes.